Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz
Vit D – die neue S3 Leitlinie und aktuelle Entwicklungen
DEQAS-Test , derzeit studienmäßig empfohlen, ist immer die Voraussetzung für eine Vit D-Einnahme!
Immer niedrigdosiert und täglich empfohlen als Tropfenform 800-1000 IE, niemals hochdosiert für wöchentliche Einnahme.
Zusätzliche Einnahme von Vit K-Tropfen ist nicht indiziert und eher schädlich.
Dr. Theodor Thiele, M.Sc., M.Sc.
Phänotyp - Implantologisches Weichgewebsmanagement
Heute nennt man das Weichgewebe biologischen Phänotyp. Dieser ersetzt den Begriff Biotyp.
Die Dicke des Phänotyps bestimmt man mit der Parodontalsonde. Schimmert sie durch das Zahnfleisch oder nicht so spricht man von einem dünnen bzw. dicken Phänotyp.
Emergenzprofil sollte bereits intraoperativ durch einen Gingivaformer provoziert werden.
Das Austrittsprofil des Abutments sollte niemals konvex, immer konkav gestaltet werden. Der Verlauf sollte im Bindegewebe möglichst geradlinig und erst im epithelialen Gewebe konkav gestaltet werden. Erst im Sulcus erfolgt die Abrundung zur klinischen Krone.
Die Höhe de Gingiva ist bestimmbar mittels Spiegelbild des benachbarten Zahnes projiziert in die zu implantierende Lücke. Vor allem wichtig bei jüngeren und ästhetisch anspruchsvollen Patienten, um die Notwendigkeit eines Knochen- bzw. Weichgewebsaufbaus vor der Implantation zu verdeutlichen.
Die Vorbereitung vor allem für eine Sofortimplantation ist die exakte Säuberung der Alveole. Heute fräst man nicht mehr, sondern säubert die Alveole manuell oder maschinell mit Rosenbohrer im Linkslauf.
Eine provisorische Lückenversorgung niemals mit einer Valplast, immer mittels Schienen oder Sofort-PV .
Prof. Dr. med. dent. Thomas Weischer
Explantation – oder doch behandeln und besser vorbeugen durch moderne Technik
Eindeutige Richtlinien, wann man explantiert, gibt es nicht. Wichtig ist, das Implantat muss noch stabil im Knochen verankert sein. Ist dies der Fall, ist die Implantatplastik mit möglichen Knochen- und Weichgewebsaufbau der Explantation aufgrund seines enormen Knochenverlustes vorzuziehen, unabhängig wieviel Rillen freigelegt sind.
Prof. Dr. Samir Abou-Ayash
Personalisierte Implantatauswahl
Implantate mit einem aggressiven Profil sind in der Regel geeignet für die Sofort-Implantation.
Parallelwandige Implantate sind indiziert für den Frontzahnbereich.
Hybridimplantate (Tissue-Level) sind indiziert für das Seitzahngebiet.
Bone-Level-Implantate sind für das SZG ungeeignet aufgrund des Risikos für Periimplantitis. Bone-Level-Implantate möglichst verwenden mit platform switch.
Darstellung hinsichtlich Verwendung von Keramik-Implantaten vs. Titanimplantaten:
Ein Implantat mit einer konischen Innenverbindung ist indiziert für eine Einzelimplantat. Ungeeignet dagegen für Brückenkonstruktionen, da es keine definierte Torque-Einstellung gibt und damit keine definierte Position.
Unterschiedliche Implantate hinschtlich Innenverbindungen / Aussenverbindungen miteinander zu verbinden z.B. bei Brücken ist kontraindiziert und führt zu Spannungen/Brüchen usw.. Die einzige Möglichkeit ist die Multi-Munit-Verbindung: Durch zweimalige Verschraubung erzielt man einen eindeutigen Sitz auf der Implantatschulter.
Dr. Ueli Grunder
Erfolg bleibt aus – Was tun?
Je dünner die Schleimhaut, desto länger die Inzision, d.h. bis zwei Zähne mesial und distal der zu versorgenden Implantatregion.
Eine titanverstärkte Membran sollte in Verbindung mit resorbierbaren KEM und eine resorbierbare Membran mit einem nicht oder langsam resorbierbaren KEM verwendet werden.
Das größere Risiko für eine Exposition der Membran ist die titanverstärkte Membran. Eine freigelegte Membran sollte deshalb aus Infektionsgründen sofort entfernt werden.
Prinzipiell sollte man vermeiden, Keramikimplantate zu entfernen. Der katastrophale Zustand des Knochens ist i.R. unüberschaubar. Überweisung in die MKG-Klinik i.R. notwendig, außer sie sind locker.
Um Implantate zu entfernen, gibt es spezielles Implantatzubehör. Mit viel Kraftaufwand und Vorsicht kann man Implantate durch Gegendrehung entfernen.
Periimplantitis vorbeugen durch regelmäßige Prophylaxen aller 3 Monate.